Rheuma Akropolis (309)

Die Klientin hat mithilfe von Synergetik Therapie ihr langjähriges Rheuma überwunden. In dieser Sitzung befindet sie sich in der Akropolis - liegt dort erstarrt auf einem Bett und tausende von Men-schen haben sich um sie versammelt, um endlich die heilbringende, letzte Weisheit zu erfahren. Hier spiegelt sich das Muster der Klientin wieder, die während ihrer langen Krankheits-geschichte von einem zum anderen „gepilgert“ ist, um endlich DIE Erkenntnis zu erlangen. Am Ende der Sitzung je-doch stellt sie erstaunt fest: „Da mußte ich erst fast abkratzen, bis ich mich endlich mal frage, was will ICH!“ In ihrer inneren Geschichte teilt sie nun all ihren Anhängern keine Erkenntnis mit, sondern zeigt ihnen die Sonne und dass es nur darum geht, sich mit dem eigenen Herzen zu verbinden. Nicht irgendeine Erkenntnisoder fremde Weisheit ist wichtig, sondern das was ist, das Leben. und das was das eigene Herz sagt. Am Ende versammeln sich alle unter der Sonne und feiern ein großes Fest.

Tiefenentspannungstext Treppe.

Kl.: ...da sind keine Türen mehr. Das ist ein großer Innenhof und außen rum sieht´s aus wie die Akropolis. Und ich bin jetzt grad in dem Innenhof und ich liege auf einem Bett. Da sind ganz viele Leute um mich herum. Ich liege bewegungslos auf dem Bett. Es hat so den Anschein, als ob ich ein Gelähmter bin, oder jemand der bewegungslos ist. Mein Bett ist schön, es hat keinen toten Charakter, es ist sehr schön. Alles ist weiß und wenn ich aufblicke, sehe ich oben den freien Himmel. Ich bin damit beschäftigt, was die andern denken. Es ist eine Spannung: Was ist mit der? Was hat die? Also, das nehm´ ich wahr, von den andern.
Th.: Sag´ s ihnen mal mit deinen Worten, was du wahrnimmst, was dich beschäftigt.
Kl.: Ich sehe ihr beschäftigt euch mit mir. Ich nehme wahr, ihr denkt: Ist die jetzt da am abkratzen, oder was ist mit der? Du da hinten, du hast Hoffnung in mich. Du siehst es wiederum anders. Es sind noch ein paar Reporter dabei, weil alle gespannt sind, was da jetzt abgeht, da.
Th.: Wie geht s dir, wenn die alle so neugierig sind auf dich?
Kl.: Ich bin Angelika aus R.
Th.: Wie ist das für dich jetzt, wenn du mitkriegst, dass du in dieser Welt, in diesem Film bist?
Kl.: Es ist ein gutes Gefühl. Fühlt sich gut an für mich.
Th.: Sag’s ihnen auch mal, den andern die da sind.
Kl.: Ich hab gar keine Lust, es denen mitzuteilen.

Th.: Dann sag ihnen, dass du keine Lust hast.

Kl.: Ich hab keine Lust, euch mitzuteilen, wie mein Gefühlsstand ist. Jetzt kommen sie mit den Kameras noch gieriger her.

Th.: Ändert sich was an deiner Lust, es ihnen mitzuteilen? – Wenn ja, dann sag´ s ihnen .

Kl.: Es wird noch größer in mir, euch nichts mitzuteilen. Es ist mir noch zu wenig Publikum da.
Th.: Tja, dann muss das wohl so sein. Sag was du brauchst, was du gerne hättest – drück’s einfach aus.

Kl.: Nee, ich brauch gar nichts zu sagen. Die Luft ist so dick, so voller Spannung. Jetzt höre ich hinten Reifen quietschen, es kommen noch Legionen von Autos, alle rennen auf den Schauplatz, und ich bin da im Mittelpunkt und ich halt die Klappe. Das Gefühl für mich ist absolut genial. Es wird nicht geredet. Alle sind gierig auf Informationen. Auf Erkenntnis. Auf Sämtliches. Ich spüre, deren Akku ist dermaßen leer, und sie sind jetzt so gierig, von mir was reinzuschlauchen.

Th.: Selbstähnliche Informationen. Ich habe das Gefühl, hier im Moment ist es genauso. Du liegst in der Mitte, und die wollen alle was hören von dir. Wie ist das für dich, dass du in der Akropolis bist?
Kl.: Wenn du das jetzt nicht gesagt hättest, wäre ich noch immer auf meiner Akropolis.
Th.: Geh mal näher hin. Schau mal, ob was selbstähnlich ist.

Kl.: Absolut.

Th.: Woher kennst du das aus deinem Leben? Es muss was mit dir zu tun haben.

Kl.: Ja, normal bin ich immer der Repor-ter, der da außen rumrennt und gierig ist auf Input. Also, was Neues erfährt. Was ihn weiterbringt. Was ihn zufriedener macht. Was ihn Erkenntnisse schafft.

Th.: Magst du das ihnen mal mitteilen – entweder hier oder in der Akropolis?
Kl.: Die sind noch nicht vollgelaufen. Ich muss sie noch in der Spannung halten. Es kommen immer noch mehr Autos an-gefahren. Ein paar Mopeds kommen auch noch. Einer kommt noch aus der Wüste dahinten, völlig am Arsch und kann nur noch sich den Schweiß abputzen, aber er ist um die ganze Welt gelaufen, dass er hier vollends die Erkenntnis bekommt. Die er für sein Leben braucht. Er hat sich schon so viel reingeschlaucht, und jetzt hat er erfahren, dass hier auf der Akropolis ist der Kick, den er noch braucht. Dass er komplett ist in seinem Wissen, dass es ihm gut geht. Auf den warte ich noch. Der ist so fertig, der krabbelt auf allen vieren. Aber er denkt, wenn er endlich hier auf der Akropolis ist, dann hat er’s .

Th.: Frag ihn mal, woher er’s erfahren hat. Weil es ist ja ziemlich weit weg.

Kl.: Ja, das ist eine gut Idee. Das mache ich. – Woher weißt du, dass hier die Erkenntnis ist? Wer hat dir das gesagt, dass wenn du das weißt, dass du dann komplett bist?- Jetzt sagt er: Die andern, die ich auf dem Weg getroffen hab, die haben gesagt, da musst du hin. Das ist der Hammer.

Th.: Ah ja. Also, die reden schon drüber.

Kl.: Jetzt bekommt er Zweifel, ob er’s überhaupt noch schafft. Die andern ziehen ihn: Komm jetzt, komm! Hier geht’s demnächst ab. Die merken das gar nicht. Die einen warten hier an dem Bett schon 30 Jahre, die andern 50 Jahre, die andern sind einen Tag dabei, aber sie sind so im Bann, dass es hier ist, die können keinen Fuß wegtun. Die Repor-ter tun ab und zu mal ihre Kamera runter, weil die Arme nicht mehr mitmachen. Aber sie quälen sich wieder hoch, weil, wenn’s soweit ist, dass sie’s ja nicht verpassen.
Th.: Kannst du’s genießen?
Kl.: Das ist genial. Das ist der Hammer. Es ist so genial, euch zu sehen, wie ihr vertrottelt alle da steht und die Erkennt-nis von mir erwartet. Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich das genieße.

Th.: Wie fühlt sich dein Körper dabei an? Spür ihn mal.

Kl.: Der muss sich grad krampfhaft stellen, dass er in der Starre bleibt.
Th.: Ah, ja. Er muss sich tot stellen.
Kl.: Er muss sich tot stellen. Er kennt’s, er kann’s. Aber er lebt. Er muss alle Register ziehen, dass er in der Erstar-rung bleibt. Nur sein Kopf kann ihn in der Erstarrung halten. Die Seele die baumelt, und das Herz das will lebendig sein. Aber der Kopf, der Kopf ... er kann’s.
Th.: Wie ist das für dich, wenn ich dir jetzt mal die Idee gebe, dass das alles deine Anteile sind? Wie ist denn das Bild jetzt für dich? Du und dein Kopf – hältst alles im Gleichgewicht – in der Span-nung. Das ist dein Film grade.
Kl.: Ja, es ist mein Film. Und ich spür total: Mein Herz hat den Kopf unter Kontrolle – sonst ist es immer umgekehrt. Mein Kopf hat mein Herz unter Kontrolle. Und mein Herz benutzt grad nur den Kopf zum die Erstarrung halten, weil die grad angesagt ist für den Schau-platz hier. - Da kratzt sich hinten einer am Arsch. Er hat fast ein schlechtes gewissen, dass er nicht aus dem Kopf raus ist, weil die sind alle aus dem Kopf, die da stehen. Komplett. Es ist so schön zu sehen. Und ich hab das Gefühl, ich benutz zwar auch meinen Kopf, dass ich die Starre halt, aber ich spür zum ersten Mal, dass ich in meinem Herz bin. Und ich nehm’ die andern alle wahr im Kopf.
Th.: Magst du es ihnen irgendwie sagen oder zeigen?
Kl.: Ich bastel grad noch rum, was ich für einen Knaller loslass’, damit’s rüberkommt.
Th.: Ok., spring mal wieder in dein L-eben, und kuck mal – was ist da selbstähnlich ? Eine Situation zu Hause ...
Kl.: Selbstähnlich ... ja, ich spüre die Rennerei, den Schmerz, der an mir nagt, sämtliche Krankheiten, sämtliches Zeug nagt an mir, und ich will sie ja loshaben. Ich will glücklich sein, ich will frei sein. Und ich gehe in die Welt hinaus, und ich schlauche alle an, wo ich denke, die haben irgendeine Erkenntnis. Und ich will mehr Input, Input, Input dass es mir besser geht. Und ich sehe, dass die das alle auch machen. Und jetzt liegt da eine, wo sie gehört haben, die hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, und alle denken: Wenn sie das noch haben, dann haben sie das Glück in sich. Und jetzt ist es so verrückt: Die macht gar nichts. Gibt keine Anweisungen, die macht gar nichts – die liegt nur da. Und das kennen sie gar nicht. Weil sonst macht immer jemand was für einen. Und sagt: Du musst. Du musst da hin gehen, du musst da hin gehen, und die warten jetzt ganz zippelig, dass was geht, aber sie sind trotzdem im Bann. Wie gesagt, die einen stehen schon 30 Jahre da. Sie haben schon Hundert Sprudelkisten neben sich aufgebaut, dass sie’s überhaupt durchhalten- das Warten.
Th.: Was hält dich denn davon ab, sie zu erlösen? Du hast doch so ne Wahrneh-mung gekriegt, worum es geht.
Kl.: Ich denke es ist, weil ich selber fast ein halbes Jahrhundert auf meine Erlö-sung gewartet habe. Ich weiß jetzt nicht, was ich jetzt da für ein gemeines Spiel treibe, aber ich will ihnen irgendwie das lange Gefühl vermitteln, was mich so lange getrieben hat. Ich will sie irgendwie klein haben. Die sollen auch kriechen – irgendwie. Ich glaub das ist es.
Th.: Gut. Dann hol mal die Leute herbei, aus deinem Leben. Wer soll kriechen? Schau mal, wer da auftaucht. Wer kommt als erstes?
Kl.: Der Heilpraktiker. – Hallo, Paul, ich grüße dich. – In der Zwischenzeit bin ich mit dem Heilpraktiker per du – ich war jahrelang per Sie ...Ja, Paul, wir waren über viele Jahre per Sie, hatten wir Ab-stand. Und als du mir dann auch noch das Du angeboten hast, da habe ich mich noch mehr mit dir verbunden und deine Weisheiten, die sind noch mehr in mich reingeschlaucht. - Ja, jetzt tauchen da noch mehr auf : Da sind meine Mama, mein Papa ...
Th.: Wie reagieren die? Wie geht’s denen?
Kl.: Die haben eine Mischung aus Stolz und Ängstlichkeit. - Ihr habt eine Mi-schung aus Stolz und Ängstlichkeit, dass da euer Mädchen liegt und alle Welt dreht sich da um den Schauplatz, da wollt ihr euch fast ein Schild umhängen: Das ist unsere Tochter. Dass ihr davon ja was abbekommt.

Th.: Das heißt: Sie haben schon so einen gewissen Stolz in sich?
Kl.: Ja. Nur sie sind sich unsicher, wo’s hinführt. Sie könnten ja damit auch wieder in eine Peinlichkeit reingeworfen werden. Die Tochter könnt´ ja auch irgendeinen Scheiß fabrizieren, und sie müssten dann schnell wieder ihre Schider abhängen, dass das ihre Tochter ist.
Th.: Ah, ja. Sag ihnen mal deine Befürchtung.
Kl.: Habt ihr die Befürchtung, dass hier das irgendwie schief gehen könnte, und ihr die Schilder wieder abhängen müsst, dass ich gar nicht eure Tochter bin, und ich was hoch gehen lasse? – Mein Vater hat das typische Lächeln auf dem Ge-sicht und macht "hähäh..." Er wollte sich jetzt lieber verstecken. Und er ist jetzt entlarvt und macht "hähäh..."Er macht jetzt so Smaltalk
Th.: Wie ist das für dich? Sag’s ihm.
Kl.: Papa, meinst du nicht, du machst grad wieder nur smaltalk? Sie doch einfach nur du. Frag dich mal: Was willst du und nicht, was die Leute da denken. Hör mal in dich rein. Was willst du eigentlich? Er sagt: Ja, eigentlich wünschte er sich Mut, dass er das da durchstehen kann, ohne dass ihn die andern jucken. – Ja, Papa. Schau mal, das hast du mir mitgegeben in diese Welt. Du hast mir mitgegeben, dass man immer auf die andern schaut und dass dann wieder das Gefühl produziert, man gefällt den andern. – Meine Mutter stampft jetzt ein bisschen, die hat mehr Power in sich. Die sagt jetzt: Ja, sag’s dem Alten mal, weil auf mich hört er ja nicht mehr. – Ja, Mama, kuck mal, was du Schönes machst, auf dich hört er nicht, also muss ich dem Papa immer alles verklickern, weil du jetzt mir reingelegt hast, ich ... Auf mich hört er ja. Ich musste schon als dreijähriger Anweisungen geben, was der Papa zu tun hat, weil er auf mich ja hört.
Th.: Sag’s deinem Papa mal direkt und sag ihm auch, dass deine Mutter da ein Gericht machen will. Nimm ruhig deine eignen Worte.
Kl.: Oh, ich will da gar nicht so rein, ich will den Schauplatz für mich haben, ich will nicht sofort das Gezeter da wieder hoch holen. Meine Mutter ist jetzt auch ein bisschen peinlich, dass sie auch entlarvt ist. Der Heilpraktiker – Ach Paul, was machst denn du? Der hat jetzt die 4000 Kügelchen dabei, er hat die ganze Hausapotheke dabei. 4000 C 200. Von A wie Akonit bis hinten Z wie ... Zinn. Er ist jetzt ganz aufgeregt. Keiner auf dem Schauplatz springt auf seine Kügelchen an – keiner will sie kaufen. - Ja Paul, kuck mal, keiner hat Bock auf deine Kü-gelchen, keiner will sie kaufen. - Jetzt ist ein kleines Kind hingefallen, und er packt das Arnica aus und sagt: Damit geht’s schneller, der Bluterguss der vergeht schneller. – Jetzt sagt die Mutter: Du, ich hab meine Hand drauf, das genügt. Ich hab erkannt, mein Kind braucht nur die Hand. Und sonst gar nichts. Sie braucht meine Hand. Nur meine Hand.
Th.: Wie reagiert Paul?
Kl.: Er ist ganz zappelig. Er schaut sich überall um, ob sonst irgendwer ein Kügelchen will. Jetzt schmeißt er sich die Maske ab, wirft seinen ganzen Koffer mit den Kügelchen nach hinten, und tut jetzt seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, ob ich denn was weiß. Ja, Paul, schau mal deine Leichen an, in deinem Keller, dass du keine Kinder zeugen kannst, und dass du die Eva geheiratet hast, die hat schon 4 gehabt. Schau dir’s mal an. – Der zittert jetzt. – Ja, geh mal in den Schmerz rein, keine Kinder zu zeugen, keine Kinder zu bekommen. Das ist der Schmerz, den ich schon 10 Jahre in dir spür, nur ich hab mir’s nicht getraut, weil ich hab mich ja krank gefühlt. Ich weiß gar nicht, ob du Kinder zeugen kannst, ich weiß es nicht. Du hast mir’s auch nie gesagt. Es ist mir jetzt so rausgerutscht.
Th.: Kuck mal, wie er drauf reagiert.
Kl.: Der hält sich an der Akropolissäule fest und macht nur noch: "h-h-h-h-h...".Und zittert jetzt im Homöopathen-koffer rum. Jetzt holt er seine Tachionen her. Jetzt holt er seine Nahrungsergän-zungsmittel, die tachionisiert sind. Die haut er sich jetzt rein. Aber es geht weiter: "h-h-h-h-h..." . Mein ganzer Körper kontaktet jetzt mit ihm - es vibriert. Ja jetzt muss ich notgedrungen von meiner Erstarrung aufstehen, weil da das Herz mir jetzt doch ... - Ich kann nicht mehr liegen bleiben.
Th.: Das heißt, er bringt dich doch dazu, in die Lebendigkeit zu gehen.
Kl.: Ja, die Erstarrung hat jetzt keinen Platz mehr. Jetzt lauf ich da rüber, in meinem weißen Gewand, häng mit ihm an der Säule und mach auch "h-h-h-h..."Jetzt spreche ich ihn an: Paul merkst du was? Kein Kügelchen hilft mehr, keine Tachionisierung hilft mehr, keine Nahrungsergänzung hilft mehr, kein Fasten hilft mehr, spürst du, du bist im Kontakt mit deinem Schmerz. Er stammelt: Jaaa..... - Atme, Paul, atme! Jetzt geht die ganze Meute dahin, Kameras sind eingeschaltet, ich habe jetzt die Macht über den Schauplatz. Ich sag: Alle Kameras aus! Alle komplett Gehirn aus. Nichts reinschlauchen vom Paul. Nichts. Ist nur für den Paul da, nicht für euch. Nur Paul muss hier atmen, nicht ihr. Nicht mitnehmen ins eigne Herz. Ins Hirn. Lasst das mal schön außen vor. Spürt mal, was in euch da rum geht. Nicht warten was man dem Paul verabreicht, nur selber atmen. Atmet mal alle mit. Atmet. Einfach nur atmen.
Th.: Kuck mal, wie es sich für dich anfühlt.
Kl.: Jetzt erkenn´ ich grad Gerda. Gerda schmeißt das Schminkköfferchen grad nach hinten.
Th.: Schau einfach mal weiter – wen kannst du denn da noch erkennen?
Kl.: D. ist da. Der ist grad da zum sich Informationen holen. - D., heute ist nicht angesagt, Informationen sich holen. Schau nur in dein Herz.
Th.: Aha. Was sagt er?
Kl.: Er hat wahnsinnig Schwierigkeiten, weil er ist immer auf solchen Schauplät-zen zum Informationen holen. Erkennt-nisse zu holen. Er hat fast nur noch solche Schauplätze.
Th.: Sag´ s ihm mal direkt. Schau ihn mal dabei an.
Kl.: D., du hast fast ausschließlich so Schauplätze wo sich solche Dinge abspielen. Stimmt das? – Er nickt. Mich würde mal interessieren - wo ist dein Herz dabei? – Er lächelt. D., ich gebe mich nicht zufrieden. Und wo ist dein Raum, wo du deine Seele baumeln lässt? Hast du da noch Platz? – Er nickt. Klingt ehrlich. Klingt tatsächlich ehrlich. Es klingt ehrlich, ich nehm’s dir ab. Ach jetzt willst du mir noch was sagen? Er sagt: Aber ich hab oft so eine tiefe Sehnsucht, in mir, dass ich mehr Raum hätte, um das Baumeln mehr zu spüren. – Jetzt sagen alle: Ich will auch mehr Raum für mein Herz haben. Ja, das ist es. Ich will auch mehr Raum haben für mein Herz.
Th.: Spür mal, wie es dir dabei geht. Was ist da? Hier jetzt.
Kl.: Ich spür auch, ich möchte mehr Raum haben für mein Herz. Jetzt habe ich das Gefühl, wir sind jetzt alle auf der gleichen Stufe. Alle verbunden, wir ha-ben das gleiche Defizit. Wir kommen alle aus anderen Ecken. Aber jetzt haben wir es auf einmal geschafft, im Herz zu sein. Die Reporter, mit ihren riesigen Kame-ras, die sind jetzt alle hinter den Akropo-lissäulen. Ich habe das Gefühl, alle sind grad im Herz. Jetzt wird’s Zeit, dass ich mal was sag.
Th.: Ich habe auch das Gefühl, dass ist jetzt eine gute Chance, ihnen das mitzuteilen, sie sind alle offen, alle da.
Kl.: Jetzt bin ich wieder die, die auf dem Bett regungslos liegt, und ich sag: Nur wer mit dem Herzen sieht, der sieht gut. Der sieht auch, was seinem Herzen fehlt. Und wenn er nicht zuerst schaut, was seinem Herzen fehlt, kann er in keines der anderen Herzen eindringen. Und wenn ihr nicht das Defizit in euerem Herzen erkennt, dann könnt ihr euch die Haken ablaufen zu den anderen Herzen.
Th.: Schau mal, wie sie reagieren. Kommt’s an?
Kl.: Ich muss das jetzt sagen: Geht in Frieden, und sucht euer Herz in euch. – Jetzt tut’s sich’s so spalten. Die einen sind enttäuscht, schmeißen noch die Blöcke weg, die haben immer noch Blöcke gehabt, und sie denken: Für das bin ich jetzt um die Welt gereist? Für zwei Sätzchen ohne Instruktion? Man-che umarmen mich jetzt, manche weinen, es ist alles dabei. Es ist richtig vielfächernd. - Die Klientin weint. - Und das Schönste ist, und das macht mir so Mut – über alles scheint die Sonne. Und über allem geht sie auf und unter. Und keiner ist dabei, über dem sie nicht aufgeht - und das ist das Schönste. Egal wo jeder steht, sie geht auf und sie geht unter. Jeder wird bestrahlt. Jeder! Und das macht so einen Frieden in mir. Ich hab’s. Die Sonne. Die Sonne leuchtet über jedem. Und jeder darf seine Herzens-wärme rausziehen, die über uns allen ist. Es ist so ein schönes Gefühl.
Th.: Schau mal, ob du es auch in deinem Körper wahrnehmen kannst. Spür mal deinen Körper jetzt.
Kl.: Ja, der lebt mit allem mit. Ich fühl mich mit allem verbunden, aber ich kann sie alle gehen lassen, und ich spür ganz tief, das Suchen geht für uns alle weiter. Jeder sucht irgendwo. Aber die Sonne hält uns, sie leuchtet uns, immer und immer wieder. Jeden Tag. - Die Klientin weint. - In jeder Verzweiflung. In jedem Stress. In jedem Schmerz, über sich selber zweifeln, über die andern zweifeln, sie scheint einfach nur. Sie fordert nicht, sie klagt nicht an, sie scheint. Sie scheint. Und das macht so viel Mut. Egal wo.
Th.: Schau mal, ob die andern auch wahrnehmen können, dass was du jetzt wahrgenommen hast.
Kl.: (weint) Ja, sie finden auch ihren Frie-den, sie werden so langsam beruhigt, dass sie noch ne´ Chance haben. Dass sie nicht alles wegwerfen. Sie bekommen so bald sie hoch sehen zu der Sonne, bekommen auch sie das Gefühl, sie haben noch Chancen, es ist nicht umsonst. Die Zweifel, der Schmerz; egal wo jeder Einzelne steht – und letztendlich ist die Sonne da oben, die Sonne jedes einzelnen Herzens. Wenn sie strahlt – jeder wird von dem Strahl getroffen. Und ich glaube, es gibt keinen, der den Sonnenstrahl nicht mag. Somit kann’s nur ein guter Strahl sein. Es ist nichts Schlechtes. Jeder wird irgendwie getroffen – aber es ist kein Pfeil, sondern sie gibt Wärme. Es ist ein warmer Strahl. Und irgendwie der Strahl von oben verbindet sich auch mit dem Herzen da unten, wo wir alle rumzappeln. Und ich sehe jetzt so langsam die Enttäuschten, die halten sich jetzt. Die einen sind grad so schwach, so schwach, dass sie nur hochschauen können, auf die Sonne. Und nur die Sonne hält sie, grad weiterzugehen. Aber die Sonne ist so stark, die sagt einfach: Ja, lauf einfach weiter oder krabbel´ einfach weiter. Oder genieß nur in deiner Erstarrung das Licht. Du brauchst gar nichts zu tun. Sie strahlt auch über dich, auch wenn du nichts tust. Auch wenn du gar nichts kannst. Sie macht dir kein Gesetz. Du musst keine Kügelchen oder sonst was nehmen. Du darfst nur kucken, und sie strahlt. Sie macht’s sogar automatisch. Du musst nicht mal an einem Ührchen drehen, sie weiterschieben. Sie hat ihren eigenen Mechanismus.
Th.: Magst du mal mit der Sonne ganz direkt reden? Sag ihr doch mal, was wichtig ist für dich. Schau mal, was du ihr sagen willst.
Kl.: Sonne, ich habe dich erst grad kennen gelernt. Im Moment. Vor zehn Minu-ten warst du noch nicht da. Und ich weiß auch, dass du für mich scheinst. Und ich danke dir dafür. Und ich danke dir auch dafür, dass du mich durch dich mit allem verbindest. Danke, dass du jetzt in diesem Moment zu mir gekommen bist. Und das ich dich wahrgenommen habe. – Jetzt auf einmal kommt das Bild, wie wenn man auf einen Schalter drückt, dass sie noch stärker strahlt. Aber sie hat’s nicht mit sich tun lassen. Sie ist immer nur gleich geblieben, im gleichen Rhythmus. Und das hat sie jetzt absolut vollkommen gemacht. Sie hat sich nicht beeinflussen lassen, sie hat ihr gleiches Licht weiterhin gesendet. – Kommt alle her!
Th.: Ja, schau mal, ob sie kommen.
Kl.: Die Menschen? Ich habe grad gesagt: Kommt alle her! Es hat funktioniert, sie kommen nicht alle her. Zu mir. Sie gehen zur Sonne. Sie strecken die Hände zur Sonne. Sie sehen jetzt, dass das Heil nicht in mir liegt, dass sie sich auf mich stürzen, sondern sie schauen tatsächlich jeder für sich auf die Sonne. Jeder Einzelne streckt jetzt die Hände zur Sonne und verbindet sie mit seinem Herz. Und ich stehe jetzt auch wieder auf aus meiner Erstarrung und streck sie auch aus zur Sonne.
Th.: Das heißt, sie rennen dir nicht nach, weil du was gefunden hast, und über dich können sie was kriegen, sondern du zeigst ihnen da, wo die Quelle ist.
Kl.: Genau. Und das ist jetzt tatsächlich. Es sind alle aufgestanden und schauen auch zur Sonne. Und ich sehe, ich muss auch jetzt in dieser Situation, wieder zu mir sagen: Schau auf deine Sonne.
Th.: Und – was macht es jetzt in deinem Leben? Schau mal was sich da ergibt. Was heißt das ganz konkret? Sei mal dort.
Kl.: Ja, da hat die letzten Tage mein Magen rebelliert, mit Magenschmerzen, und der erste Impuls war wieder, irgendwelche Bücher reinzuhauen, Er-nährungswissenschaft bei Rheuma. Hab die Ernährung umgestellt, dass es allem gut geht, auch meinem Magen, aber mein Magen hat seither Magenschmer-zen. Vorher hat er keine gehabt. Dann ist mir eine Dame begegnet, Namens W., ich wollte einen Vortrag vor ihr halten, weil ich wusste, die kennt sich mit Er-nährung aus. Die hat mir auch was über Ernährung erzählt, was gut ist. Dann hab´ ich noch so einen gesehen, der ist an einer Raviolidose gehockt. Der hat mir auch das Essen verkörpert. Dann ist da noch eine gehockt mit Pülverchen und Nahrungsergänzungsmitteln. Und der Magen hat immer Magenschmerzen. Und die Sonne sagt: Ja was tust du denn? Geh in deinen Magen rein und schau, was der haben will. Und ich muss mal eine Magensitzung machen, und ihn fragen, was mein Magen will. Und Rheuma hab ich doch gar nicht mehr, also ist Rheumaernährung gar nicht mehr passend. Wieso ziehe ich denn dann Rheumabücher in mich rein ?
Th.: Dann geh doch mal in deinen Magen rein. Schau mal was kommt. Das erste.
Kl.: Ja, jetzt spür´ ich mich da mal rein. Der sagt: Du Trottel, ess’ weiter wie bisher, dann ist alles ok. Was tust du denn da jetzt für anders Zeug reinhauen?
Th.: Magst du diese direkte Sprache von ihm? - Klientin bejaht. - Dann sag’s ihm. Toll, dass er so ehrlich und direkt ist mit dir.
Kl.: Ach, er sagt noch was: Was ihm weiterhin auch gut täte, wäre das Wasser und das Salz. Das tut mir schon gut. Dass ich endlich mal Flüssigkeit habe, um den andern wieder richtig Saft zu geben. Das hätte ich gerne weiter. Aber der Rest, der war schon ok., was du mir da geboten hast. Da war ich eigentlich zufrieden. Und übrigens habe ich schon sehr lange keine fette Torte mehr gehabt. Da in dem Kamala gibt’s zwar keine, aber schau, dass du wenigstens eine Schokolade reinhaust. Dass ich mal wieder weiß, wie sich das anfühlt. Kunsper-flake, der Gelbe, ein Bröckelchen ge-nügt. Und so ne’ Raviolibüchse, die mag ich zwar nicht, aber ich wollt’ mal wieder den Kick haben, dass ich weiß, wie scheußlich die sind.
Th.: Ok, schau dich mal weiter um in deinem Leben, wie sich das mit der Sonne auswirkt. Oder die Sonne kann dir noch ein paar Hinweise geben, wie sich ausdrücken würde, in deinem Leben. Wie sich das, was du erkannt hast, umsetzt in deinem Leben. Sag einfach zu ihr, sie soll es dir zeigen.
Kl.: Ja, sie sagt: Sobald der Motor wieder anspringt, dass ich wieder jemanden anschlauche, um vom ihm eine Weisheit zu ergattern, soll ich mich fragen, was willst du? Und wenn ich mir da klar bin, dann kann ich da noch was ergänzen, oder einen Ratschlag dazunehmen, aber häufig wird’s so laufen, dass ich´ s gar nicht brauch.
Th.: Wie fühlt sich das an für dich? Ist das stimmig, wie das so klingt?
Kl.: Resümee, ich muss fast abkratzen, bis ich kapiert hab’, mich selber zu fragen, was ich will. Hahaha, jetzt taucht da mein Papi auf und sagt: Ich will, ich will, ich will! – Weil der hat nie gefragt, was er will. Er hat immer getan, was die andern tun.
Th.: Kann ja sein, dass ihn jetzt auch ein Stück erlöst hast, dass du jetzt seinen Anteil quasi fortgeführt und ihn erlöst hast. – Wie ist das für ihn? Frag ihn mal.
Kl.: Ja, da kommt jetzt ganz klar: Ich hab’ ihn in meiner Innenwelt erlöst, in der Außenwelt nicht. Aber das ist ok. so.
Th.: Frag ihn mal in deiner Innenwelt, ob er was braucht, ob er was erwartet, ob du was tun kannst.
Kl.: Ich will nicht. Ich will das nicht mehr. Wenn ich zu meinem Papa im außen gehe, da fühl´ ich mich als Kind. Und ich hab’ ihn so lange getragen, das hab’ ich abgegeben. Und wenn ich jetzt wieder frage, was brauchst du, dann übernehme ich schon wieder die Verantwortung, und frage ihn was er braucht, und ich bette ihn.
Th.: Ja, es gibt aber auch die Möglich-keit, dass du Ja und Nein sagst und das du das übst. Und dass du das auch zurückgibst. Es war nur so’ne Idee. Du brauchst es nicht machen. Und es kann sein, dass er dir eine ganz andere Ant-wort gibt.
Kl.: Also, ich frag ihn mal in der Außenwelt: Papa, was braucht du? – Er sagt, er braucht das göttliche Gefühl, dass er sich sicher fühlt. Dass Gott bei ihm steht, dass er überhaupt handeln darf.
Th.: Wie ist das für dich, wenn er so antwortet?
Kl.: Ja, da wollte ich jetzt doch gern dabei sein, und das machen. So will ich ihn jetzt nicht im Regen stehen lassen. Wenn da doch noch was geht, was ich schon abgehakt habe, tja,...
Th.: Sag ihm das.
Kl.: Ja, dann nimm den Gott in dir. Und verankere ihn. Er sagt, das kann er nicht. Er hat schon so viel Schlechtes in seinem Leben getan, er kommt sowieso in die Hölle. - Also, das ist jetzt ganz klar getrennt: Das ist mein Papa im Außen. Mein Papa im Innen, also empfinde ich jetzt zumindest so, dass das getrennt ist. Ich weiß nicht, da kommt jetzt eine Schwierigkeit auf, oder meine Unsicher-heit. Ich weiß jetzt auch nicht - habe ich da wieder was von mir abgespalten, oder was läuft da?
Th.: Kuck mal, was passiert, wenn du in dein Herz gehst. So wie ganz am An-fang. Da warst du in deinem Herz...vielleicht kann dir die Sonne dabei helfen...und aus dem heraus...gib mal deinem Papa die Hand. Kuck mal, wenn du deinen Papa im Außen anschaust – es ist auch dein innerer Papa. Das hat so einen paranoiden Anklang.
Kl.: Ja, da kommt jetzt auch noch sehr viel Schmerz auch. Ich sehe, wie er leidet.
Th.: Das heißt, da ist auch noch ganz viel Verbindung oder Wahrnehmung, noch ganz viel Unerlöstes. Schau mal, ob du wirklich mit zusammen das auflösen willst, oder ob das nicht noch ein Thema ist.
Kl.: Ja, das stimmt, das ist noch ein Thema.
Th.: Dann kannst du ja die richtigen Worte finden, die für dich stimmig sind, und so was wie eine Vereinbarung treffen. Sich mit ihm auseinander zu setzen.
Kl.: Ja, Papa, magst du dich da mit mir noch mal unterhalten? - Er nickt. Und das ist ok. so.
Th.: Gut. Dann würde ich gerne zurückgehen, dass du an die Übersicht gehst. Das erste Bild. Was hat sich verändert, wie sieht’s da jetzt aus, wie geht’s dir damit?
Kl.: Ja, also, ich hab da kein weißes Ge-wand mehr an und lieg da, ich hab jetzt einfach Kleider an, wie die anderen auch, und jetzt da läuft grad Disco: Live is Live. Und alle tanzen.
Th.: Ja, schau dich mal weiter um.
Kl.: Ja, von dem Schauplatz, was hier passiert ist, ist einfach ein normales Fest draus entstanden. Ein Stinknormales Alltagsfest. Und die Sonne scheint oben und freuen uns einfach und hüpfen da rum.
Th.: Das heißt, es geht nicht mehr um größere Erkenntnisse, sondern um das, was da ist.
Kl.: Es geht um’s Leben. Um’s sich freuen und sich auch den Raum lassen, einfach nur rumzuhüpfen, ohne dass man was analysiert. Ich empfinde das auch als normales Fest. Irgend jemand hat einen stinknormalen Kassettenrecorder aus dem Stegreif laufen lassen...

Th.: Gut, dann kucken wir, ob du es so stehen lassen kannst.

- Musik wird eingespielt, Klientin und alle andern singen und tanzen.